Wie effektiv die Therapien eines Zentrums sind, lässt sich objektiv nur bewerten, wenn die behandelten Patientengruppen vergleichbar sind. Verschiedene Patientengruppen und Behandlungsformen weisen jedoch deutliche Unterschiede auf, was man bei der Bewertung oft nicht ausreichend berücksichtigt. Für Klarheit sorgt der Qualitätsvergleich des Deutschen IVF-Registers (D·I·R), dem wir uns unterzogen haben. Das Institut veröffentlicht jährlich eine Auswertung mit aktuellen Erkenntnissen und Analysen aus 136 Kinderwunschzentren in Deutschland, darunter auch unserem. Die vom D·I·R ausgewerteten Schwangerschaftsraten sind aus dem Jahr 2018. Altersunabhängig kam es in etwa 90% der Behandlungen zum Transfer, bei 31,7% der Behandlungen zu einer Schwangerschaft. Hier freuen wir uns, dass unser Team eine höhere Quote erzielt (41,3% in 2018).
Bei Frauen ab 38 Jahren liegt die Schwangerschaftsrate pro Embryonen-Transfer natürlich niedriger. Aber auch bei diesen Patientinnen erreicht unser Kinderwunschzentrum durch wiederholte Versuche eine Schwangerschaftserwartung von 77%. Auch mit diesen Ergebnissen können wir uns mit international führenden reproduktionsmedizinischen Zentren messen.
Wir setzen auf Transparenz
Der Vergleich unseres Instituts mit einem international bekannten Zentrum in Südeuropa ergab keine relevanten qualitativen Unterschiede in der Schwangerschafts- und Geburtenrate. Auffällig ist bei unseren Patientinnen allerdings eine deutlich niedrigere Mehrlingsrate. Das belegt: Unsere Ergebnisse sind auch international durchaus mit renommierten Zentren vergleichbar.
Durch ein konsequentes Qualitätsmanagement bei der Patientinnengruppe bis 30 Jahre mit nicht eingeschränkter Ovarialfunktion können in unserem Zentrum Schwangerschaftsraten von durchschnittlich bis nahezu 60%/ET und Geburtenraten von über 50%/ET erreicht werden. Die individuelle Prognose hängt dabei sehr wesentlich vom Alter und der jeweiligen Ausgangssituation ab. Nur unter Berücksichtigung der individuellen Faktoren ist eine sachgerechte Prognose möglich. Dies erfordert eine konstante Prozessqualität und eine gruppenspezifische Wertung bei einem ausreichend großen Patientenkollektiv.
Wer wurde für die Untersuchung ausgewählt?
Um unsere Prozess- und Ergebnisqualität vergleichen zu können, haben wir in Anlehnung an die erläuterten Prognose-Parameter eine Gruppe von Patientinnen ausgewählt, die sich für die Eizellspende sehr gut eignen würde. Dabei handelt es sich um Patientinnen mit mehr als 2 Eizellen mit 2 PN-Stadien in der Altersgruppe der 19- bis 30-Jährigen. Zudem haben wir den Body Mass Index miteinbezogen (größer als 18,0 und kleiner als 31,0). Diese Gruppierung haben wir dann mit einer ähnlich konfigurierten Kontrollgruppe (randomisierte Studie) im Rahmen einer speziellen wissenschaftlichen Fragestellung zur Eizellspende (Kryokonservierung von Eizellen) verglichen.
Welche Unterschiede gab es in der Erfolgsrate?
Für die Prognose einer IVF/ICSI-Therapie ist die Eizellqualität maßgebend. Diese wird wesentlich durch Parameter wie das Alter, die Anzahl befruchtbarer Eizellen und unter anderem auch durch einen adäquaten BMI bestimmt. Bei der Eizellspende werden grundsätzlich Patientinnen mit einem hohen Fertilitätspotenzial für die Therapie ausgewählt. Unter diesem Aspekt haben wir bei weitgehend identischen phänotypischen Parametern unser Patientinnen-Kollektiv (n = 581: 16,4 % aus n = 3550) selektiert und mit einer nahezu ähnlich beschriebenen Gruppe von Eizellspenderinnen (n = 289) aus einem international bekannten Zentrum in Südeuropa verglichen.